Zum „Mitlesebuch“ von Lea Menges – Lisa K.

In dem Gedichtband „Mitlese Buch 142“, welcher vom Aphaia Verlag im April 2017 veröffentlicht wurde, beschreibt die Autorin Lea Menges nach meinem ersten Eindruck das Thema Liebe. Dieses spiegelt sich in dem Inhaltsverzeichnis wider. Zudem irritiert mich auf den ersten Eindruck, dass jede Seite anders angeordnet ist.

Das Buchcover ist relativ schlicht gestaltet und soll vielleicht schon durch seine rosa Farbe einen Bezug zum Thema Liebe herstellen. Der Gedichtband hat 58 Seiten mit insgesamt 45 Gedichten. Diese sind in keine Zyklen unterteilt. Wie ein grundlegendes Thema zieht sich die Liebe durch den Band (z.B. „Herzensmensch“ (S. 10) oder „ich liebe dich um anzufangen“ (S. 44)). Außerdem zeigt sich, dass die Gliederung und einzelne Seiten bunt eingerichtet und diese sehr schlicht auf glattem Papier gehalten sind.

Lea Menges verwendet auf ihrem Einband Gedichtzeilen und in dem Band eine metaphorische Sprache. So möchte die Autorin in dem Gedicht „Lyrisches Du“ die unerwiderte Liebe und das, was diese mit uns anstellt, betonen. In dem Gedicht beschreibt das lyrische Ich die Liebe zu jemanden, der ihr anscheinend hilft (Vgl. V. 16–17), zugleich aber auch einen Gegensatz darstellt (Vgl. V. 22–23). Dieser jemand scheint diese Liebe jedoch nicht zu erwidern, weshalb sie nur von ihm träumen und an ihn denken kann (Vgl. V. 10–11).

Dieses zersplitterte Verhältnis wird auch durch den formalen Aufbau vermittelt. Dabei ist das Gedicht in acht Strophen mit je zwei Versen eingeteilt. Der gleichmäßige Trochäus wird durch unterschiedliche Hebungen und verschiedene Kadenzen unterbrochen. Hinweise auf die Ungleichheiten der beiden werden durch verschiedene Hebungen und Kadenzen aufgezeigt. Sprachlich fällt auf, dass die Autorin keine Satzzeichen verwendet, welches darauf zurückzuführen ist, dass die Autorin auf das genaue Lesen und „den Sinn zwischen den Zeilen“ hinweisen möchte. Andererseits zeigt es, dass die Liebe kein Ende findet und zudem, dass das lyrische Ich in Gedanken versunken ist und nur noch an den Geliebten denken kann. Dieses wird durch die Vergegenständlichung „und kann auch nicht mehr weiter als bis zu dir denken“ (V. 4–5) nochmals betont. Die Verfasserin Lea Menges verwendet einige Wortfelder zum Thema „Du“ z.B. „lyrisches Du“ (V. 23), „dir“ (V. 5), „wir“ (V. 14), „Dich“ (V. 2). Sie greift das Thema „versunken sein“ z.B. durch „denken“ (V. 5), „schreiben“ (V. 10), „träumen“ (V. 11) auf.

Im Anschluss werde ich nun das untersuchte Gedicht anfügen:

ich will nicht in einem „vielleicht lieber
morgen“ sein, erst recht nicht ohne dich

und kann auch nicht mehr
weiter als bis zu dir denken

so Gedanken, die nicht klar sind,
sondern rosa Wahrheitswolken

schreiben allerdings kann
ich (von) dir – und träumen

letzte Nacht von einem möglichen
„wir“, unsren verschränkten Fingern

du forderst mich aus mir heraus,
da du auf mich zu- und eingehst

es berühren sich in dir
mein Innen und Außen

du bist mein
lyrisches Du

Schlussendlich lässt sich sagen, dass sich – meiner Meinung nach – der Gedichtband leicht lesen lässt und auch stimmige Bezüge zu dem Thema herstellt. Ich persönlich würde diesen Gedichtband weiterempfehlen, da er sich gut lesen lässt und Themen betrifft, die viele persönlich kennen.